Der Kemnader See liegt zwischen Bochum, Hattingen und Witten. Er ist der jüngste von sechs Ruhrstauseen. Der Bau des Stausees war Teil der Planungen[1] der Ruhruniversität. Er wurde vom Ruhrverband angelegt und 1979 fertiggestellt. Der Inhalt beträgt etwa 3 Millionen Kubikmeter Wasser bei einer mittleren Höhe von 2,4 Metern. Den See umgeben Wander- und Radwege. Der Rundweg um den Stausee ist etwa 8 Kilometer lang.
Bereits 1929 wurde aus wasserwirtschaftlichen Gründen geplant, die Ruhr zwischen Haus Herbede und Haus Kemnade zu stauen. Schnell war auch eine Naherholung im Gespräch. Jedoch scheiterten damals die Fürsprecher des Projektes. Nachdem 1962 die Ruhr-Universität Bochum gegründet worden war, waren Pläne für ein Naherholungsgebiet gefragt. 1966 wurde die Entwicklung von Projekten zur Stauung vom Land NRW aufgerufen; der erste Spatenstich erfolgte allerdings erst 1976.
Als Erstes wurden die späteren Seeufer angelegt, indem man Spundwände ins Erdreich rammte. Innerhalb von drei Jahren wurden 3 Millionen Kubikmeter Erde – die spätere Staumenge – abgebaut und ein Wehr am Südufer errichtet. Mitte 1980 war das Becken vollgelaufen und die Eröffnung des Sees wurde am 18. September 1980 mit einem Fest für Wassersportler gefeiert.
Geschichte und Bau
In der Zeche Gibraltar am westlichen Ufer des Sees wurde in den Jahren 1786 bis 1925 Steinkohle gefördert.
Bereits 1929 wurde aus wasserwirtschaftlichen Gründen geplant, die Ruhr zwischen Haus Herbede und Haus Kemnade zu stauen. Schnell war auch eine Naherholung im Gespräch. Jedoch scheiterten damals die Fürsprecher des Projektes. Nachdem 1962 die Ruhr-Universität Bochum gegründet worden war, waren Pläne für ein Naherholungsgebiet gefragt. 1966 wurde die Entwicklung von Projekten zur Stauung vom Land NRW aufgerufen; der erste Spatenstich erfolgte allerdings erst 1976.
Als Erstes wurden die späteren Seeufer angelegt, indem man Spundwände ins Erdreich rammte. Innerhalb von drei Jahren wurden 3 Millionen Kubikmeter Erde – die spätere Staumenge – abgebaut und ein Wehr am Südufer errichtet. Mitte 1980 war das Becken vollgelaufen und die Eröffnung des Sees wurde am 18. September 1980 mit einem Fest für Wassersportler gefeiert.
Wasserwirtschaft
In den See mündet auch der Oelbach, der, aus dem Bochumer Süden kommend, zuvor geklärte Abwässer aus den Stadtteilen Langendreer, Werne, Querenburg und Steinkuhl mit sich führt. Der See wurde zur Regulierung der Wassermengen der Ruhr und zur Verbesserung der Wasserqualität angelegt – die Schwebeteilchen sollen darin absinken.
Im Jahr 2001 erreichte die ruhrabwärts wandernde Wasserpest (Elodea canadensis und Elodea nuttallii) den See.[4] Sie benötigt Licht bis zum Seegrund und ist somit ein Anzeiger für gute Wasserqualität, gedeiht hier aber zu gut. Zu ihrer Bekämpfung wurde sogar eine vorübergehende Trockenlegung über Winter erwogen, die nur einen kurzfristigen Erfolg, ansonsten aber zu viele ökologische Nebenwirkungen gehabt hätte. Auf dem See überwintern viele Seevögel.
An der Ruhr in der Umgebung des Sees sind fischfressende Vögel wie Kormoran, Eisvogel und Graureiher keine Seltenheit mehr. Am Flussufer kann man auch die Schalen von bis zu 10 cm großen Süßwassermuscheln finden.
Am südlichen Ufer neben dem Wehr befindet sich eine Bootsgasse, die Kanus und Ruderbooten die Passage der Staustufe ermöglicht. Mit dem Bau des Kraftwerks wurde eine Fischtreppe am nördlichen Ufer neben dem Wehr errichtet. Ein Bypassrohr ermöglicht kleineren Fischen den Weg flussabwärts durch die Turbine.
Naherholung[
Der See erlangte bald nach seiner Eröffnung auch als Naherholungsgebiet eine hohe Beliebtheit. Die parallel verlaufende A 43 (freigegeben 1971) und Stromleitungen am südöstlichen Ufer beeinträchtigen allerdings den Reiz des Rundwegs. In den zurückliegenden Jahren waren die nahegelegenen Parkplätze an den Wochenenden oftmals überfüllt (der See ist noch nicht optimal an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden) und auf den Rundwegen kam es sogar zu Unfällen zwischen Fußgängern, Radfahrern und Inlineskatern.
Aufgrund der hohen Besucherzahlen wurde zwischenzeitlich überlegt, einen weiteren See flussabwärts bei Hattingen anzulegen. Andererseits stellt dort der Fluss mit seinen Buhnen und Wanderwegen auch jetzt eine reizvolle Landschaft dar.
Freizeitmöglichkeiten
Der See wird zum kleinen Teil auch für Segelboote genutzt, die Regattarinne setzt sich jedoch regelmäßig mit Sedimenten zu. Beim Surfen ist darauf zu achten, das Ruhrwasser nicht zu schlucken, es drohen Durchfall und andere Erkrankungen. Aus diesem Grunde ist auch Schwimmen im Wasser nicht zu empfehlen. Das Sportinstitut der Ruhr-Universität bietet seinen Studenten hier eine Vielfalt an Ruderbooten an. Ein Tretbootverleih für die Naherholung suchenden Besucher rundet das Angebot ab.
In der unmittelbaren Umgebung des Sees befinden sich zahlreiche Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Das Freizeitbad Heveney, eine Kite- und Strandsegelschule, das StrandDeck Kemnade, eine Beachvolleyballhalle, ein Golfplatz und ein Segelhafen liegen am Beginn des Sees. In der Nähe des Stauwehrs befinden sich das Wasserschloss Haus Kemnade (mit Museen), das Vereinsheim eines Angelvereins und ein inoffizieller Treffpunkt von Flugdrachenliebhabern. Ein 12 km langer, vom Rad- und Wanderweg getrennter und abends beleuchteter Skaterrundkurs führt um den See. Zwei Vereine (SFV Witten und ASV Bochum Ruhr 1935 e. V.) nutzen den See zum Fischen; sie geben auch Gastkarten heraus. Der Fischbestand reicht von Aal über Brassen, Karpfen, Rotaugen bis zu Zander.
Auf dem See und der Ruhr verkehren auch Fahrgastschiffe. In Witten legt das Fahrgastschiff MS Schwalbe II an folgenden Stellen an: Bommern Uferstraße, Zeche Nachtigall, Burgruine Hardenstein, Schleuse Herbede, Herbede Lakebrücke und Freizeitbad Heveney. Am Freizeitbad Heveney gibt es die Möglichkeit zur Weiterfahrt mit dem Ausflugsboot Kemnade bis zum Wehr am unteren Ende des Sees.
Am Rundweg um den See befindet sich das Stollenmundloch des Gibraltar Erbstolln hinter dem Hauptgebäude der Zeche Gibraltar, dem heutigen Bootshaus am westlichen Ufer. In fußläufiger Entfernung zum See liegen die Stiepeler Dorfkirche, die Burg Blankenstein, das Naturschutzgebiet Katzenstein sowie der Ortsteil Herbede der Stadt Witten. Gastronomie, zwei Bootsverleihe, Spielplätze, der historische Teil der Ruhrtal-Bahn, ein wöchentlicher Kinderflohmarkt und regelmäßige Open-Air-Veranstaltungen ergänzen das Freizeitangebot.
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